Dienstag, 21. Juni 2016

Alle Ligateams beim Mittelmoseltriathlon in Zell

Am Sonntag fand in Zell der Mittelmoseltriathlon in Zell statt. Alle drei Ligateams des TSSH waren hier am Start. In der Regionalliga über die Olympische Distanz, 1.RTV und Masters im Team. Anstelle des Schwimmens wurden 5,2 , bzw. 2,6km angelaufen im Massenstart.
Licht und Schatten...



Die Bilder werden noch ergänzt. Die ersten guten Aufnahmen wurden der Homepage des Mittelmoseltriathlon entnommen. Die Fotografen waren Foto Bohn, Daniel Hermes, Oliver Schmuck,Christian Döpgen und Martina Stadtfeld. Für die Genehmigung der Verwendung schonmal vielen Dank.





Während in aller Frühe nach Zell aufgebrochen wurde, regnete es in Strömen. Doch bereits während der Wettkampfvorbereitung vor Ort lichtete sich der Nebel und die Strasse trocknete ab. Hervorragende äußere Bedingungen. Die 1. RTV ist wie bereits in den vergangenen Jahren stark besetzt. Hier kam die junge Garde zum Einsatz: Janik und Dominik Wagner, Philipp Wilbois und Tobi Zenner. Die Strecken waren ebenso wie bei den Masters unausgeglichen: 2,6km Laufen, 11,8km Rad und abschließend 5,2km Laufen. Es überwog also der Laufanteil, was ein kleiner Nachteil darstellte, da gerade auf dem Rad Zeit gutzumachen war.


Beim ersten Lauf kam es zum erwarteten Anrennen der Jungs aus Dudweiler. Das TSSH-Team auf Platz Zwei liegend, legte einen sauberen ersten Wechsel bin. Doch beim Aufstieg aufs Rad folgten nahezu artistische Einlagen, da zwei Schuhe zu Boden fielen, während Janik Wagner mit den Hufen scherrte, um endlich losfahren zu können. Er übernahm auch 2/3 der Führungsarbeit auf dem Rad und zeigte, dass seine Form zurückkehrt. Beim abschließenden Lauf war es überraschenderweise gerade Tobi Zenner, der geschoben werden musste. Aber auch dies wurde hervorragend im Team bewältigt. Als jedoch Maxdorf von hinten angelaufen kam, zündete er den Turbo und auf einem guten zweiten Platz konnte das Rennen beendet werden. DJK  Dudweiler gewann mit drei Minuten Vorsprung. Aber man kann sehr zufrieden sein.


Beim kurze Zeit später gestarteten Rennen der Masters wurde dann der Taktikjoker gezogen. Aufgrund der kurzen Radstrecke entschied man sich gegen Klickpedale und fuhr im Verband mit Haken und Riemen-Pedalen, die beim Pressewert noch im Materiallager lagen. Hierdurch konnte man die Schuhe fester binden, mit normalen Schnürsenkeln starten, zweimal den Laufweg in der Wechselzone schneller bewältigen und ersparte sich den Schuhwechsel. Einziges Manko ist ein wenig Druckverlust, was jedoch bei 11,8km Streckenlänge eine eher untergeordnete Rolle spielte.

Am Start fiel Michael Leick leider auf, dass sein Transponder nicht am Bein war und er musste zum Auto zurücklaufen.

Noch bevor er zurück war, startete das Rennen und er verfolgte den Pulk, um wenigstens auch seinen Wettkampf gemacht zu haben. Die übrigen drei Starter waren Volker Braun-Hübsch, Olli Helfen und Stefan Klein. Beim ersten Lauf verloren sie noch relativ wenig Zeit. Der schnelle Wechsel und ein homogenes Radfahren führten dazu, dass man auf dem Rad bereits einen Platz gut machte. Auf Position Fünf ging es auf die abschließenden 5,2km. Hier musste der Sportwart stellenweise geschoben wurde, was Stefan Klein übernahm, der in guter Form am Start war. So konnte auch auf der Laufstrecke ein Platz erkämpft werden und die beste Platzierung in der TSSH-Masters-Geschichte wurde eingefahren: ein hervorragender vierter Platz und dies vor allem in einem homogenen Team. (Dies war in den Vorjahren nicht immer der Fall)




In der Regionalliga kann man hingegen nur von einem schwarzen Tag sprechen. Nachdem man in Darmstadt Zweiter wurde, galt es hier den Schaden zu begrenzen und so wenig Boden wie möglich zu verlieren. Am Start standen aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine olympische Distanz handelte, Martin Biehler, Jonathan Marx, Frederic Schauer und Thomas Schütz. 5,2/38/10,4km galt es zu bewältigen. Alleine die Tatsache nur mit vier Mann am Start zu stehen, sorgte für ein mulmiges Gefühl und so erteilte der Routinier Martin den Ratschlag auf jeden Fall Ersatzschlauch und Werkzeug mitzunehmen, da alle ins Ziel kommen müssen.Obwohl es ein Duathlon war, waren alle durchaus motiviert und man versuchte den Fehler zu vermeiden zu schnell anzulaufen. Denn dann würde der abschließende Lauf noch härter.






Beim Massenstart aus erster Reihe gut weggekommen, wurden Frederic und Thomas Platz um Platz durchgereicht, aber dies war auch gewollt. Jonathan versuchte beim Trierer Express mitzulaufen und Martin hielt sich wacker im vorderen Drittel. Gute Ausgangslage und vor allem nicht übertrieben. Beim ersten Wechsel dann die Ernüchterung: Thomas hatte am Hinterrad einen Platten. Sein erster Rennabbruch seit 15 Jahren. Zu allem Überfluss entstand Uneinigkeit unter den drei anwesenden Wettkampfrichtern. Nachdem die ersten beiden ihm erlaubten ein Hinterrad von Betreuer Volker anzunehmen,gab es unverzüglich die rote Karte wegen "Annahme fremder Hilfe". Da die rote Karte grobe Unsportlichkeit beinhaltet war die Enttäuschung natürlich groß.
Jonathan kam unterdessen an den "Monte Barlo" eine Steigung mit einer Länge von drei Kilometern und unterstrich seine starke Radform. Er fuhr mit Abstand hinter der Spitze her. Lediglich Jens Roth enteilte seinen Konkurrenten. Er fuhr die drittschnellste Radzeit mit knapp einer Stunde. Martin wurde von der Steilheit und Länge des Berges überrascht und hätte sich etwas kleinere Gänge gewünscht. Er fuhr jedoch solide und bereitete sich auf den abschließenden Lauf vor.
Am Berg kam es dann zum nächsten Rückschlag: Freddi hatte einen Raddefekt und konnte aufgrund kaputter Schaltung und verwickelter Kette nur noch in die Wechselzone per Anhalter fahren.
Der zweite Lauf wurde dann erneut eine Demonstration der Trierer. Jonathan ließ jedoch nicht nach und lief 38:17. Position Fünf Gesamt war nach dem dritten Platz in Darmstadt erneut eine hervorragende Vorstellung.
Martin kam mit leichten Krämpfen vom Rad, zeigte aber einen guten zweiten Lauf. Er lief 40:39 und wurde 26. gesamt. In Anbetracht der Tatsache, dass er andauernd vom Start in der Masters-Klasse redet, ein gutes Resultat.
Im Endeffekt wird die Mannschaft hoffentlich dennoch gewertet, vermutlich wird es aber natürlich der letzte Platz, da Starter, die nicht ins Ziel kommen mit maximaler Punktzahl gewertet werden.

Die Enttäuschung ist mehr als groß und die beiden Finisher sind zudem auch wütend. Und dies zu Recht. Kommenden Sonntag wird man diese Energie hoffentlich in Antriebsenergie umwandeln können. In Worms werden beim 3. Nibelungen Triathlon wieder alle drei Teams am Start stehen.


Hier findet ihr alle Ergebnisse
Hier noch ein paar Bilder
Noch mehr Bilder von Michael Schauer

Noch ein kurzer Exkurs, für alle die Technik- und regelinteressiert sind:
Es gibt einige Regeln, die es IMMER zu befolgen gilt.

Regel 1. Man wechselt keinen Platten vor dem Wettkampf
Es sind immer genug Ersatzlaufräder vorhanden - sogar unterschiedliche Systeme. Hier lag Fehler 1. Thomas hat den Schlauch am Hinterrad gewechselt, da beim Aufpumpen der Stift im Ventil abbrach.
Der Defekt war jedoch ein verrutschtes Felgenband. Da die Speichenlöcher nicht mittig in der Felge waren, sondern vom Zahnkranz aus gesehen nach hinten versetzt, sah man dies nur wenn der Reifen komplett entfernt war.
Ein komplettes Rad zu wechseln wäre also ganz klar der richtige Weg gewesen. Denn auch mit neuem Schlauch wäre wenige Meter später erneut Schluss gewesen.

Regel 2: Der letzte Handschlag des Mechanikers hat eine Woche vor dem Wettkampf zu erfolgen.
Danach muss die Maschine fertig sein. Es wird nicht mehr in unmittelbarer Nähe zum Wettkampf geschraubt. Keine Kette, Kassette oder sonstwas, was nicht eingefahren ist.Keine Experimente. Ebenso wie bei Verpflegung und Ernährung vor und während eines Wettkampfes. Keine unerprobten Geschmacksrichtungen oder Hersteller. Jeder Sportler reagiert anders.

Diese beiden Regeln sind unumstößlich. Da gerade der Pressewart sich dieser bewusst war, kann er nicht mehr machen als sich bei seinem Team zu entschuldigen.

Noch ein Nachtrag zur roten Karte: Es war die erste rote Karte in 19Jahren für Thomas. Darauf hätte er noch ein paar Jahre verzichten können. Auf Nachfrage bei der Hessischen-Triathlon-Liga wäre es zulässig gewesen ein Raddepot für Ersatzlaufräder einzurichten. Dies hat der Veranstalter versäumt und weder die Kampfrichter noch die RTV-Ligaleitung sind sich einig, was noch regelkonform gewesen wäre. Hier muss nachgearbeitet werden und einheitliche Regeln geschaffen werden. In Worms kommenden Sonntag wird ein solches Raddepot, wie man es aus höheren Ligen kennt, eingerichtet werden. 

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