Welcher Athlet träumt nicht davon einmal in seinem Sportlerleben an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften teilzunehmen. Für Jérôme Peter vom Tri-Sport Saar-Hochwald wurde dieser Traum bereits mit dem ersten Start über die 70.3 Distanz war. Im luxemburgischen Remich konnte er sich über 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21km Laufen für die Ironman Weltmeisterschaften der Altersklassenathleten in St.George /USA Ende Oktober qualifizieren.
Am 29.10.2022 war es soweit. Lufttemperatur um die 0°C und eine lange Warteschlange vor den typisch gelben Schulbussen in Amerika, die die Athleten in der Dunkelheit der Morgenstunden an den Sand Hollow Lake zum Schwimmstart transferierten.
Nach dem Start der Profis ging es im Wellenstart für die
Altersklassenathleten in den 17°C warmen See. Nun sollte es sich zeigen wer
sich gut auf die klimatischen Bedingungen vor Ort einstellen konnte, denn
während des Rennens sollte das Thermometer noch auf über 25°C klettern.
Klettern ist auch das richtige Stichwort nach dem Schwimmen.
Nach dem Schwimmausstieg musste eine steile Rampe in die Wechselzone überwunden
werden und das richtige Rad aus den über 4000 Zeitfahrrädern gefunden werden. In
der Wechselzone galt es auch den Neoprenanzug geschmeidig vom Körper zu
bekommen und möglichst wenig Zeit dabei zu verlieren.
Auf die Radstrecke ging es nach 29 Minuten solidem Schwimmen
und einem superschnellen Wechsel von nur 3:50 Minuten. Alles perfekt gelaufen. Im Gegensatz zu manch
einem Profi der in der Wechselzone mal eben seinen Radhelm vergessen hatte.
Die vielen Trainingseinheiten vorab sollten sich auszahlen.
2:21 Stunden standen am Ende der 90km auf der Uhr. Dabei war die Strecke vom Sand Hollow nach
St.George mit über 1000 Höhenmetern gespickt. Im Snow Canyon im letzten drittel
der Radstrecke wurde der höchste Punkt und landschaftlich schönste Teil der
Radstrecke erreicht. Danach galt es, sich bei der Abfahrt durch ein Spalier von
Zuschauern in die T2 mental auf die Laufstrecke schon einmal einzustimmen.
Durch einen erneut schnellen Wechsel in 1:35 Minuten wurde die gute Ausgangsposition vor dem abschließenden Laufen gewahrt. Der Laufparcours musste zweimal, durch den historischen Stadtkern sowie einen Ausflug über einen Golfplatz, bewältigt werden. Hier wurde manchem Athleten schnell der Zahn gezogen, nicht nur das die Temperaturen nun über 20°C lag, mussten auch einige Steigungen und enge Richtungswechsel bewältigt werden.
Leider zeigte
sich hier, dass die Muskulatur durch die starken Temperaturunterschiede nicht
so funktionierte wie sie sollte, Jérôme konnte leider nur auf den ersten
Kilometern seine normale Laufform zeigen, welche er noch beim Berlinmarathon
unter Beweis gestellt hatte. Am Ende stand jedoch immer noch eine 1:42h über
die 21km auf dem Papier. Manch ein Läufer wäre froh, über die
Halbmarathonstrecke diese Zeit zu erzielen.
Nach 4:39h und Überquerung der Ziellinie hieß es „You are an
Finisher“. Platz 66 in der Altersklasse M18-24 sowie Gesamtplatz 601 von über
4000 männlichen Startern. Gesamtsieger
und neuer Weltmeister über die 70.3 Distanz wurde der Norwegische
Olympiasieger Kristian Blummenfelt.
Sowie Tyler Knipp USA bei den Frauen welche bereits einen Tag zuvor in dicken Jacken, Handschuhen, Mützen und Co. eingehüllt an der Startlinie standen.
Nun gilt es sich für 2023 zu regenerieren und neue Ziele zu
definieren.
TP
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