Dieses Jahr gab es 25Grad - Tendenz steigend. Keine Wolke am Himmel. Vier Tage Kaiserwetter. Regenbekleidung und lange Sachen durften Zuhause verweilen.
In Anbetracht des sehr günstigen Preises, der sozialen Komponente und der wunderschönen Landschaft stellt sich die Frage: Warum spricht dieses Angebot nur so wenige Vereinsmitglieder an? Wer ein anderes Niveau hat, kann langsamer fahren und wer lieber andere Aktivitäten betreiben möchte, kann dies ebenfalls. Wandern, Schwimmen (in- und outdoor), MTB, Laufen sind ebenfalls hervorragend umsetzbar.
Doch genug der Negativität. Am ersten Tag wurde von St. Avold bis zur Hütte warm gefahren. Trotz einiger Wellen blieb der Schnitt konstant über 30km/h. Die gesamte Strecke von 170km wurde nur von Freddi, Volker und Stefan bewältigt, der natürlich von seiner Haustür aus permanent im Sattel saß und knapp über 200km am Abend auf dem Tacho stehen hatte.
Der See in Xonrupt war selten belebter und läutete die hektische Schlussphase ein. Von hier geht es noch einmal hoch zur Skistation nach La Bresse. Das Grillgut vor Augen, war niemand mehr zu halten und so wurden die letzten 20km zum Einzelzeitfahren.
Der zweite Tag begann deutlich ruhiger, jedoch mit einigen Fahrern, die Ärmlinge trugen, da der Sonnenschutz am Vortag nicht ausreichte oder gänzlich vergessen wurde. Auf dem Tagesmenü standen 115km über den Hausberg - den Col D'Oderen, vorbei am idyllischen See in Kruth. Hoch über Le Markstein zur schnellen Abfahrt des "Quäl' dich du Sau", um nach einer Kaffeepause vor der historischen Kirche in Guebwiller eine wunderschöne Auffahrt Richtung Grand Ballon zu wählen. Diese führt 10km durch ein malerisches Tal. Von hier aus ging es zurück über die Rückseite des Col d'Oderen zur Hütte. Die Trainingsfleißigen wechselten für ein kurzes Anlaufen in die Laufschuhe und wem selbst das noch nicht reichte, der fuhr noch nach La Bresse ins Schwimmbad. Ein kurzes Programm mit Body Roll und Phantomatmung, gepaart mit Lagenwechsel lockerte die blockierten Muskelpartien.
Die Königsetappe stand am dritten Tag an: Es ging über den giftigen Col du page, die Rückseite des Col Du Hunsrück zur Auffahrt des Ballon D'Alsace, die auch beim Belfort- Triathlon bewältigt werden musste. Der Ballon D'Alsace besitzt derer drei und dies ist mit Abstand die schwerste.
Wenig Kurven und konstant zwischen Acht und Neun Prozent zog er, gepaart mit einer Temperatur über 30Grad, auch den letzten Zahn. Der besagte Triathlon sollte wenig später auch folgen, also blieben Volker und Dominic, um sich das Spektakel anzuschauen. Der Rest der Truppe hatte mit dem ersten und einzigen Defekt an Stefans Hinterrad zu kämpfen. Die Schlauchlosfelge benötige mehr als gutes Zureden und im Endeffekt blieb nur der Rücktransport mit dem Bus für Stefan. Insgesamt wurde die Etappe aber auf 110km verkürzt. Einig waren sich alle, dass der Ballon D'Alsace nicht nur beim Runterfahren steil aussieht.
(Tubeless ist die Zukunft... )
Hier gab es vom Fotograf Eins, Thomas, keine Bilder aufgrund des unfassbaren Tempos. Lediglich von dem erfrischenden Getränk am Ziel (Das Hopfengetränk im Hintergrund gehörte zu der zweiten Partei auf der Hütte - im Erdgeschoss waren wie jedes Jahr ein Gruppe Wanderer zu Gast)
Am letzten Tag wurde nicht wie in den letzten Jahren der Heimweg auf den Rädern, sondern mit dem Bus bewältigt. Zuvor gab es aber noch eine lockere Ausfahrrunde. Während Michael und Freddi wirklich eine kurze Runde auswählten, bogen die übrigen vier Fahrer nach links zum Col du Servance ab. Dieser ist unstetig und mit 11km auch nicht allzu kurz. Die Rückseite, die man am Tag zuvor ausgespart hatte, war merkwürdigerweise beim Runterfahren auch steil. Eventuell auch beim Hochfahren. Dies wird sich beim Besuch der Tour de France in der ersten Juli-Woche zeigen. Hier wird die Sackgasse hoch zum Planche des belles Filles gefahren. Unsere muntere Truppe füllte hingegen noch einmal die Flaschen in Malvaux und fuhr dann die schönste und leichteste Seite des Ballon D'Alsace. Zwölf Kilometer Serpentinen und nahezu konstante Steigung in wunderschöner Natur und mit wenig Verkehr. Auf dem Gipfel gab es noch einen Kaffee, bevor es locker zurück zur Hütte ging.
Alles in allem wieder ein fantastisches Radtrainingslager, das zu einer guten Radform verhelfen haben sollte. Derzeit scheint es die letzte Auflage gewesen zu sein. Bei Interesse für 2018 bitte bei Volker oder Michael melden. Offiziell wird es aufgrund der Nachfrage leider nicht mehr angeboten.
Wenn man sich die Bilder ansieht, kann man die Begeisterung hoffentlich nachvollziehen.
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